Wahlergebnisse Bundestagswahl 18.9.2005

 

                                   Wähler           1.-Stimmen     2.-Stimmen     Diff. 2.St

                                                           in %                in %                2002-2005

Bund                                                                          8,1                   -0,5

Bayern                                                                        7,9                   +0,3

Niederbayern                                                              4,6                   +0,5

Wahlkr. Deggendorf                            2,9                   3,7                   +0,3

Wahlkr. Passau                                   3,9                   5,0                   +0,8

Wahlkr. Rottal-Inn                              5,7                   4,1                   +0,7

Wahlkr. Straubing                               3,6                   3,3                   +0,4

Wahlkr. Landshut                                6,7                   6,0                   +0,4

Landkr. Landshut         90367              6,27                 5,53                 +0,59

Landkr. Kelheim          66599              4,27                 5,62                 +0,15

Stadt Landshut             35255              11,55               8,46                 +0,82

 

Orte > 3000 Wahlberechtigte Landkreis Landshut

Altdorf                         6524                6,71                5,63                 +0,54

Bodenkirchen              3231                4,80                4,32                 -0,64

Bruckberg                   3144                8,60                5,93                 +0,30

Ergolding                     6800                6,86                5.47                 +0,40

Ergoldsbach                 4426                4,71                4.10                 +1,05

Essenbach                   6427                5,92                4,34                 +0,35

Geisenhausen               3794                7,09                6,29                 +0,39

Kumhausen                  2934                11,75              8,26                 +0,03

Pfeffenhausen               2859                4,75                4,73                 +0,68

Rottenburg a.d.L.         4362                4,36                4,62                 +0,31

Velden                         3667                5,86                6,04                 +0,31

Vilsbiburg                    6618                5,86                6,04                 +0,59

(Weihmichl                  1509                5,49                4,67                 +0,66

            FDP                                        9,51                 12,01)

 

Orte > 3000 Wahlberechtigte Landkreis Kelheim

Abensberg                   7037                6,60                8,27                 -1,19

Bad Abbach                6672                6,93                8,27                 +0,67

Kelheim                       8816                5,02                5,71                 +0,21

Langquaid                    2896                3,79                4,78                 +0,01

Mainburg                     7107                3,96                5,00                 +0,64

Neustadt a.d.D.           6750                2,92                3,78                 +0,19

Riedenburg                  3298                4,92                5,43                 +0,80

Saal a.d.D.                  3480                4,33                5,00                 -0,61

 

 

Analyse

 

Bund

Wir sind zwar bei der Stimmenanzahl vom dritten auf den fünften Platz abgerutscht. Wir haben aber in einer sehr schwierigen Situation mit deutlicher Wechselstimmung bei den Wählern das Ergebnis mit nur wenigen Abstrichen halten können. Anzunehmen ist, dass sowohl die FDP als auch die Linkspartei einen Großenteil ihrer Stimmen dem taktischen Kalkül vieler Wähler zu verdanken haben. Dass sich die Grünen dabei behaupten können, zeigt, dass ihre programmatische Substanz von vielen Wählern als sehr hoch eingeschätzt wird. Das macht zuversichtlich. Allgemeine Tendenz: Dort wo die Grünenergebnisse über dem Bundesdurchschnitt lagen, und das waren alle neuen Bundesländer außer Bayern, Niedersachsen und das Saarland, haben die Grünen leicht verloren (in NRW sogar deutlich von 8,9 auf 7,6 %). In den anderen haben sie gewonnnen, also in den neuen Bundesländern sowie Niedersachsen (von 7,3 auf 7,4 %) und Bayern (von 7,6 auf 7,9 %). Die Ausnahme ist das Saarland mit Verlusten von 7,6 auf 5,9 %.

 

Bayern

In Bayern erreichen die Grünen damit fast den bundesweiten Durchschnittswert (8,1 zu 7,9 %)

Innerhalb Bayerns wird die oben ausgeführte Tendenz – Gewinne bei niedrigem, Verluste bei hohem Ausgangsniveau - bestätigt: Leichte Verluste in Oberbayern (-0,3), ansonsten Gewinne; am stärksten da, wo das Niveau am niedrigsten ist, nämlich in Niederbayern (+0,5).

 

Wahlkreis, Landkreise Landshut und Kelheim

Auf den unteren Ebenen wird die Tendenz zwar bestätigt, sie ist aber hier viel uneinheitlicher. Im Trend liegt z.B. Abensberg mit Verlusten bei sehr hohem Ausgangsniveau, allerdings fallen diese überproportional hoch aus (von 9,46 auf 8,27 %). Auf der anderen Seite Ergoldsbach (von 3,05 auf 4,10 %); aber gar nicht zu erklären sind die Verluste in Bodenkirchen.

 

Im nördlichen Landkreis (Gemeinden Ergoldsbach, Neufahrn, Rottenburg, Pfeffenhausen) fällt weiterhin trotz Gewinne der sehr schwache Stimmenanteil der Grünen auf. Dass wir dem entgegenwirken wollen, haben wir uns schon oft genug vorgenommen, aber die zündende Idee ist bisher noch niemandem gekommen.

 

Bemerkenswert ist: In den Landkreisen Landshut und Kelheim, im ganzen Wahlkreis Landshut-Kelheim, und in der Stadt Landshut sowieso, überall liegen wir jetzt mit den Zweitstimmen über 5 %.

 

Stadt Landshut

Würde Landshut dem Trend folgen, hätten die Grünen hier eigentlich Verluste hinnehmen müssen. Stattdessen haben wir hier über proportional hohe Gewinne zu verzeichnen, und das muss man wohl als den ganz persönlichen Erfolg von Thomas Gambke registrieren, wobei man die OB-Wahl des letzten Jahres wohl als weiteren Anschub mitberücksichtigen muss. Auf den ersten Blick sind diese 0,8 % Gewinn gar nicht so auffällig, im Zusammenhang dieses Trends wird das Ergebnis aber sehr beachtlich.

 

Welchen persönlichen Zuspruch er bekommen hat, wird auch an den Erststimmen erkennbar, die in Stadt und Landkreis Landshut deutlich über den Zweitstimmen lagen, in der Stadt insgesamt die 10-%-Grenze und in zwei Wahllokalen sogar die 20-%-Grenze überschritten haben.

 

Ein Blick auf die anderen Parteien

In Bayern haben die SPD leicht (0,6 %), die CSU erdrutschartig (9,3 %) verloren, alle anderen Parteien haben leicht bis deutlich gewonnen. In Niederbayern fällt dieser Trend noch deutlicher aus. Hier hat die CSU überall zweistellig verloren, und die SPD hat nur hier gewonnen. Im Wahlkreis Landshut hat die Götzer-CSU 11,8 % (!) verloren.

 

Fazit:

Einmal unabhängig von der Regierungsbeteiligung können wir bundesweit erleichtert, landesweit zufrieden, im Wahlkreis sehr zufrieden und der Stadt Landshut hoch erfreut sein. Unsere Arbeit hat sich bezahlt gemacht. Andererseits sieht man einmal mehr, dass jeder Prozentpunkt hart erarbeitet werden muss. Aber dann ist er auch unser, und wird uns so schnell nicht wieder weggenommen.