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11.01.12 –
MdL Hallitzky (Grüne): „Auch Niederbayern ist betroffen“
„Niederbayern gehört zu den Hauptproduzenten von Masthähnchen. Doch der Genuss von Geflügel hat unter Umständen gefährliche Nebenwirkungen“, so der regionale Abgeordnete der Grünen Eike Hallitzky. Mehr als 96% aller Masthühner werden mit Antibiotika vollgepumpt. Der massive Einsatz von Medikamenten in der Massentierhaltung hat die Verbreitung gefährlicher Erreger zur Folge, die durch die Nahrungskette auch auf den Menschen übertragen werden können. Das belegen auch aktuelle Zahlen des BUND. Demnach waren mehr als 50 Prozent der Geflügelfleischproben mit multiresistenten Keimen belastet. Längst machen Wissenschaftler diese Erreger für die steigenden Antibiotika-Resistenzen beim Menschen verantwortlich.
„An solchen Resistenzen sterben in Deutschland jährlich geschätzt 7.000 Menschen. Die Opferzahl ist damit etwa doppelt so hoch wie die Zahl der Straßenverkehrstoten. Wenn der Antibiotika-Missbrauch in der Massentierhaltung nicht eingedämmt wird, können bakterielle Infektionen bei Mensch und Tier bald nicht mehr mit Antibiotika behandelt werden“, gibt Hallitzky zu bedenken. Der unverhältnismäßige Einsatz von Medikamenten bei Nutztieren habe allein wirtschaftliche Gründe. Die Haltung von Tieren auf engsten Raum wäre ohne den Einsatz von Antibiotika gar nicht möglich. Zudem beschleunigt die Verfütterung antimikrobieller Wirkstoffe nachweislich das Wachstum der Tiere. „Ein Millionengeschäft für die Fleischindustrie - auf Kosten unserer Gesundheit und zum Leidwesen der Tiere“, kritisiert Hallitzky.
Die EU hat den Einsatz von Medikamenten zur Steigerung der Mastleistung bereits 2006 verboten, doch weder auf Bundes- noch Landesebene werde derzeit die Abgabe ausreichend kontrolliert. Auch der Gesetzentwurf von Verbraucherministerin Ilse Aigner sei eine halbherzige Kampfansage gegen den Antibiotikamissbrauch in der Tierhaltung. „Die vorgesehenen Regelungen sind wachsweich. Aigner scheut ein konsequentes Vorgehen, weil sie damit das gesamte System der industriellen Fleischproduktion in Frage stellen müsste“, so Hallitzky.
Die Grünen fordern daher klare Standards in der Tierzucht, eine lückenlose Dokumentation der Antibiotikaabgabe sowie eine restriktivere Verschreibungspraxis. Auch in den niederbayerischen Landkreisen sind verschärfte Kontrollen unumgänglich. Zudem müssen endlich auch die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, die Massentierhaltung wirksam einzugrenzen und die Wettbewerbsfähigkeit artgerechter Haltungsformen zu stärken. „Dazu ist eine restriktivere Genehmigungspraxis für Großbetriebe und Einstellung einzelbetrieblicher Investitionsförderungen für Stallbauten dringend erforderlich“, so Hallitzky.
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