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15.02.18 –
Grüne besuchen – Das Haus an der Isar, ein Projekt der NaBau eg Regensburg
Im Rahmen ihrer Februar-Kreisversammlung besuchten die Landshuter Grünen das „Haus an der Isar“ der Baugemeinschaft der GeWoSchoen (Gemeinsam Wohnen in Schönbrunn).
Die Wohnanlage ist ein gemeinschaftliches Projekt der späteren Bewohner. Es brauchte einige Jahre, bis aus der Idee schließlich im Oktober 2017 bezugsfertige Wohnungen wurden. Alte und junge Menschen, Berufstätige und Rentner, Menschen mit und ohne Handycap, Familien mit Kindern und Senioren, sie alle sollten in einer guten Nachbarschaft zusammenwohnen.
Ein solches Wohnprojekt gibt es auf dem Wohnungsmarkt nicht von der Stange. Es erfordert viel organisatorische Vorarbeit, professionelle Beratung und die Zusammenarbeit vieler Stellen, um ein solches Projekt zu verwirklichen. Mit der NaBau wurde im Dezember 2015 eine sogenannte „neue“ Genossenschaft gefunden, die all diese Vorstellungen umsetzen wollte und gleichzeitig ein hohes Maß an Partizipation der Bewohner nicht nur zulässt. Alle Genossen sind an der Planungs- und Bauphase beteiligt und später dann auch in der Organisation des Zusammenlebens eingebunden.
„Die neuen Genossenschaften sind in Landshut noch weitgehend unbekannt, während sie in München großen Zulauf genießen“, erklärte Maria Bruckbauer von der NaBau, die entscheidend an der Realisierung des Projekts mitgewirkt hat. Insgesamt stehe man in Niederbayern den neuen Genossenschaften bislang eher skeptisch gegenüber. Dabei biete das Modell viele Vorteile. Durch die Einzahlung einer Einlage, die sozial gestaffelt ist, beteiligen sich alle an der Projektfinanzierung. Sie erwerben ein dauerhaftes und vererbbares Nutzungsrecht an der Wohnung und zahlen eine kostengünstige gleichbleibende Miete. Entstanden sind 22 Wohnungen, davon sind 9 geförderter Wohnraum, der Rest ist frei finanziert. Doch die Ausstattung ist immer auf dem gleichen guten Standard. Alle Wohnungen sind barrierefrei, es gibt einen Gemeinschaftshof mit Spielplatz, einen Grillplatz und einen gemütlichen Gemeinschaftsraum, der von allen Bewohnern fleißig genutzt wird. Durch ein Mobilitätskonzept, entwickelt von Stadt und GeWoSchoen sowie die die Ablöse von Stellplätzen im Rahmen der geförderten Wohnungen wurde der Stellplatzschlüssel von 1,5 auf 0,9 Autos pro Wohnung deutlich gesenkt und es konnte dadurch eine zusätzliche Grünfläche mit Gemüsegarten geschaffen werden. Da mit Unterstützung des Landshuter Behindertenbeirates eine Bushaltestelle verlegt wurde (Start: 1.5.2018), können auch die sehbehinderten Mitbewohnerinnen eigenständig mobil sein. Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes wurde ein Car Sharing Stellplatz geschaffen und es gibt zwei Jahreskarten für den Stadtbus zur gemeinsamen Benutzung der Bewohner.
Maria Bruckbauer fand auch lobende Worte für die Stadt Landshut. „Oberbürgermeister Rampf hat sich auf unsere Idee eingelassen und uns sehr geholfen, indem der uns angebotene Baugrund ein halbes Jahr reserviert wurde.“ Nun wünscht sie sich Unterstützung für weitere Projekte. In München wird ein bestimmter Anteil der städtischen Grundstücke für genossenschaftliches Wohnen oder Baugemeinschaften bereitgestellt. „Es wäre schön, wenn das auch in Landshut möglich wäre“, so Bruckbauer. „Auf dem normalen Immobilienmarkt haben wir keine Chance. Erstens können wir nicht mitbieten und zweitens muss eine Initiativgruppe erst genügend Teilnehmer/Einleger finden. Bis dahin sind dann alle Grundstücke weg.“
Auch die Stadt würde von weiteren derartigen Projekten profitieren: Es entstehen hochwertige Wohnungen zu sozial verträglichen Preisen mit guten Nachbarschaften, es wird deutlich weniger Fläche verbraucht und durch abgestimmte Mobilitätskonzepte kann der Individualverkehr reduziert werden.
Kategorie
Bauen | Inklusion | Pressemitteilung | Soziales | Wohnen
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