26.04.21 –
Zum 35. Jahrestag der Explosion im Block 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl erklärt Erhard Grundl, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen aus Niederbayern:
„Vor 35 Jahren explodierte das Atomkraftwerk in Tschernobyl. Und noch immer finden sich Pilze und Wild mit zu hohen radioaktiven Werten. Gerade auch in Bayern. Viel zu lange hat Deutschland an der Atomkraftnutzung festgehalten, spät und zögerlich aus der Katastrophe gelernt – eigentlich erst nach dem nächsten Super-GAU in Fukushima vor zehn Jahren. Zwar ist der Atomausstieg für das Jahr 2022 beschlossen, doch noch immer gibt es den Handel mit der brandgefährlichen Technologie. Und da eine echte Energiewende bisher verschlafen wurde, ist die Atomkraft immer wieder als angeblich klimafreundliche Brückentechnologie im Gespräch.“ Das ist das Resümé des Grünen-Bundestagsabgeordneten Erhard Gundl aus Straubing.
In Deutschland wurde vor wenigen Wochen der klammheimliche Einstieg eines russischen Staatskonzerns in die Atomfabrik im niedersächsischen Lingen bekannt. Dort könnte zukünftig Brennstoff für Risikomeiler in Osteuropa und die Krisenregion Ukraine produziert werden. Statt die Machenschaften zu verhindern, lässt die Bundesregierung die Öffentlichkeit im Dunkeln und öffnet dem russischen Konzern die Türen zum europäischen Atommarkt.
Die leichtsinnige Genehmigungspraxis von Behörden und Wirtschaftsministerium hat sich bereits bei den nach EU-Recht illegalen Uran-Exporten nach Russland durchgesetzt. Die Bundesregierung muss endlich für Transparenz sorgen und die Atomgeschäfte hierzulande einschränken.
„Leider hat sich in Sachen Atomsicherheit in Europa seit der Atomkatastrophe von Tschernobyl wenig getan. Zwar werden kaum neue Reaktoren gebaut, dafür alte über ihre Lebensdauer hinaus betrieben. Etwa in unseren Nachbarländern Frankreich, Niederlande, Tschechien oder Schweiz. Damit steuert Europa auf ein massives Sicherheitsrisiko zu. Die Bundesregierung muss ihre Tatenlosigkeit beenden, bei Laufzeitverlängerungen im Ausland auf die bestmögliche Sicherheit der Anlagen drängen und sich auf EU-Ebene gegen die Förderung der Atomkraft einsetzen.“, so Grundl. „Wir und unzählige künftige Generationen werden noch mit den Folgen der Atomkraftnutzung zu tun haben, sowohl mit der Zwischenlagerung des hochradioaktiven Mülls, als auch mit der Suche nach einem Endlager – soziale Spannungen inbegriffen.“
Schaut man sich diese Fakten an, so merkt man sehr schnell, dass einer der einprägsamsten Slogans der Anti-Atomkraft-Bewegung auch heute noch aktuell und wichtig ist: „Atomkraft – Nein Danke!!“
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