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Bericht von der 5. ViertelTOUR in der Altstadt

10.05.19 –

Am Samstag, den 18. Mai trafen sich am Ländtor der AK Stadtentwicklung der Landshuter Grünen mit Interessierten zur 5. ViertelTOUR durch die Landshuter Stadtviertel, diesmal führte die Tour durch das Historische Zentrum. Nach einem kurzen Abriss der Stadtgeschichte wurden Ideen zur Stadtentwicklung erörtert. Die Fußgängerzone - 1999 eingeweiht - feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Der Wunsch nach einer Verkehrsberuhigung am Ländtorplatz und in der Länd, einer Erweiterung der Fußgängerzone um die Untere Altstadt bis zur Heilig-Geist-Kirche wurde diskutiert.

Die OB-Kandidatin der GRÜNEN, Sigi Hagl erläuterte die Planungen zum Neubau des Stadttheaters. Durch eine umfassende Planung gerade der Freiflächen, mit einer weitgehenden Einbeziehung der Isar mit zugänglichen Uferbereichen könnte ein Ensemble entstehen, das die Landshuter Innenstadt enorm bereichert.

Stellvertretend für die vielen kleinen Plätze der Landshuter Innenstadt wurde die Nutzung des Postplatzes nur als Parkplatz für PKWs als viel zu schade erachtet. Ein Schattendasein führen auch der Regierungsplatz, der Bischof-Sailer-Platz, der Ländtorplatz, die Domfreiheit oder der Prälat-Heinrich-Fischer-Platz. Die Teilnehmer hatten immer wieder Mühe, den Verkehrslärm der Heilig-Geist-Gasse zu übertönen. Auf dem Weg in die Neustadt wurde bedauert, dass die Herrengasse für Radfahrer in der Gegenrichtung der Einbahnstraße nicht freigegeben ist und dass sich in der Herrengasse viele Parkgaragen im Erdgeschoß der Häuser befinden mit einer Fortsetzung in der Passage des City-Palais. Ein trauriger, kahler Höhepunkt wurde im Parkplatz der VR-Bank in der Börmergasse erreicht. Nicht mal ein Baum findet Platz gegen die nüchterne Tristesse. Parken im Erdgeschoß und das Bauen über die Parzellengrenzen hinweg machen sich im Historischen Zentrum als großer Verlust an Baukultur und Lebensqualität bemerkbar. Der Koller-Parkplatz wurde zwar als Schandfleck bezeichnet, merkte ein Teilnehmer an, hatte aber Atmosphäre und war nicht zuletzt eine „romantische“ Ecke mit Entwicklungspotential.

Hervorgehoben wurde die baulich hervorragend gelöste Barrierefreiheit in der Neustadt, ebenso der Straßenbelag, negativ fiel auf, dass die Orientierungsstreifen für sehbehinderte Mitbürger häufig zugeparkt werden. Die „Multifunktionsflächen“ sind derzeit leider ausschließlich dem ruhenden Verkehr „gewidmet“ und aufgrund der Niveaugleichheit werden oft die Bürgersteige teilweise zugeparkt. Radfahrer bleiben schließlich immer wieder im Parksuchverkehr der PKWs stecken und weichen deshalb bedauerlicherweise zum Teil auf die Bürgersteige aus. Konflikte mit Fußgängern sind so unvermeidlich.

Den Abschluss der ViertelTOUR: Altstadt bildete die Diskussion um die weitere Nutzung der Martinsschule. Ein Konzeptvergabeverfahren mit Augenmerk auf kulturelle und soziale Nutzung und Erbbaurecht wurden ins Gespräch gebracht, ein Verkauf zum Höchstpreis abgelehnt. Eine Idee war die Nutzung der Martinsschule durch die Hochschule, die bis heute leider sehr wenig Bezug zum historischen Zentrum hat. Die heutige Ludwig-Maximilians-Universität in München war dagegen von 1800 bis 1826 sehr zentral im Dominikaner-Kloster untergebracht.

Nach zwei Stunden lebhaftem und interessantem Austausch von Ideen waren sich die Teilnehmer der Tour zum Schluss einig, dass Landshut durch ein verkehrsberuhigtes historisches Zentrum neue Qualität zum Leben in der Stadt und zum Erleben der historischen Altstadt gewinnen könnte. Daran sollte gemeinsam und konsequent gearbeitet werden.

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