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Bericht von der Kreisversammlung der Stadtgrünen April 2016

09.04.16 – von Hedwig Borgmann

Grundschule Nikola schließen oder Neuanfang wagen – das war die zentrale Frage bei der Kreisversammlung der Grünen vor einigen Tagen. Nachdem Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl den Schulentwicklungsplan der Stadt und die bisherigen Entscheidungen des Sonderplenums vorgestellt hatte, kam es zu einem lebhaften Schlagabtausch über die Zukunft der Grundschule Nikola. Die Entscheidung des Stadtrates steht noch aus. An ihrer Meinung ließ Hagl keinen Zweifel. „ Die Lehrkräfte leisten hervorragende Arbeit“, so Hagl „aber aufgrund des hohen Anteils von Migrantenkindern meiden deutsche Eltern die Schule. Bei 80-90 Prozent kann von Integration keine Rede mehr sein.“ Sie sieht keine Chance für die Schule, das Image als Brennpunktschule wieder loszuwerden. „ Selbst Schulleitung und Lehrkräfte haben sich aus pädagogischen Gründen für die Auflösung der Schule und die Verteilung der Kinder auf die umliegenden Schulen ausgesprochen“, bekräftigte Hagl ihre Meinung.

Für den 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner stellt sich die Sache ganz anders dar. Angesichts dieser Jahrhundertentscheidung plädierte er leidenschaftlich für den Erhalt der Schule. Keyßner warnte:“ Die Erfahrungen mit der Martinsschule haben gezeigt, ist eine Schule erst mal geschlossen, dann bleibt sie auch zu. Wir dürfen nicht noch eine Schule im Stadtzentrum schließen. Das ist eine Verarmung der Kernstadt.“ Für ihn sei das geradezu ein „Gau“. Keyßner will die Schule erhalten. Notfalls auch als sehr kleine Einrichtung mit innovativen Konzepten. So kann er sich etwa Kooperationen mit anderen Schulen vorstellen, damit die Schüler mehr Kontakt zu deutschen Kindern haben.

Die nachfolgende Diskussion wurde durchaus kontrovers, aber immer fair geführt. Ein Teilnehmer bemängelte die fehlende Einbeziehung der Anwohner in die Diskussion, schließlich sei die Grundschule ein kultureller Bestandteil des Viertels. OB-Kandidat Stefan Gruber sieht noch Chancen für die Schule. Er erinnerte an die Rüttli-Schule in Berlin. Einst war sie als Brennpunktschule verrufen, jetzt ist sie ein Vorzeigeprojekt und erfreut sich wachsender Beliebtheit“.

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