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05.06.13 –
Die vollmundigen Versprechen, dass bei einem möglichen Verkauf der Poschinger Villa ein ebenso zentrales Gebäude gesucht werde, in dem das vollständige Angebot des Jugendzentrums untergebracht werden könne, sind nach Ansicht der Grünen Stadtratsfraktion reine Augenwischerei. Vielmehr sei zu befürchten, dass das Jugendzentrum an den Stadtrand gedrängt werde.
„Gerade die fußläufige Erreichbarkeit vom Stadtzentrum aus, ist aber für den offenen Betrieb und damit dem Herzstück des Jugendzentrums, eine grundlegende Voraussetzung“, so Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl. Daher lehne ihre Fraktion das Vorhaben der Stadt ab, die Poschinger Villa zu verkaufen.
Die Grüne Stadtratsfraktion und Vertreter des Kreisverbandes Bündnis90/Die Grünen sowie der Grünen Jugend trafen sich am Montag Abend mit Freunden und Nutzern des Jugendzentrums in der Poschinger Villa, um über die möglichen Folgen zu diskutieren, für den Fall dass der Betrieb dort eingestellt würde.
Grünen Vorstandssprecherin Hedwig Borgmann erinnerte daran, wie lange die Suche nach einer geeignet Immobilie gedauert hätte, bis das Juz 1980 endlich in die Poschinger Villa einziehen konnte. Gut 10 Jahre vergingen, um den passenden Ort zu finden, an dem es möglich war, das komplette Angebot vom offenen Betrieb bis hin zu Konzerten vorzuhalten. Wie wichtig es aber gerade sei, alle Angebote unter einem Dach zu haben, machte Michi Bresler von der Musikinitiative Mila deutlich, der im Juz auch die inklusive Band „ohne Beispiel“ der offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Landshut betreibt. Gerade in der Verzahnung des breiten Angebots liege der Reiz. Jugendliche, die in die Villa kämen, würden oftmals erst dort Anreize bekommen, einmal selbst etwas auszuprobieren, wie einen Songtext schreiben, Musik machen oder bei der Breakdance-Gruppe mitzumachen. Hierfür biete die Poschinger Villa die ideale Raumkombination, bekräftigte auch Tobias Weger-Behl, Vorsitzender des Stadtjugendrings. Einig war man sich darüber, dass eine Auslagerung des Musik- und Konzertbetriebes in die Alte Kaserne keine Alternative darstelle, dort seien keine Proberäume für die Schüler- und Jugendbands vorhanden, außerdem sei der Konzertsaal für Auftritte der Nachwuchsbands viel zu groß.
Mit einem Appell wandten sich zwei Mädchen im Teenager-Alter an die anwesenden Stadträtinnen und Stadträte, für die Poschinger Villa einzutreten, denn hier werde man - egal welche Nation oder wie viel Geld man habe, welche Klamotten man trage - immer akzeptiert.
Der Liegenschaftssenat wird sich am Freitag erneut mit der Liste der „nicht betriebsnotwendigen Immobilien“, auf der auch die Poschinger Villa steht, befassen.