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10.02.17 –
Dr. Thomas Gambke, Bundestagsabgeordneter der Grünen ist überzeugt: „Die Digitalisierung und das Internet werden die Mobilität in den kommenden Jahren revolutionieren.“
Auf der Kreisversammlung der Landshuter Grünen skizzierte er die aktuellen Entwicklungen. Anonymisierte Daten ermöglichen schon heute präzise Aussagen darüber, welche Pendler, welche Schüler aus welchen Ortsteilen wann welche Ziele ansteuern. So kann der ÖPNV genau die Transporte zur Verfügung stellen, die benötigt werden. Diese „nachfragesteuerte Mobilität“ ermögliche zielgenaue und ökologisch sinnvolle Angebote. Das „Mama-Taxi“ werde durch den Kleinbus ersetzt, der den einzelnen von zu Hause abhole und an sein Wunschziel bringe. Fahrten würden gebündelt und Leerfahrten vermieden. Und das Ganze zu absolut moderaten Preisen. Damit sei die „nachfragesteuerte Mobilität“ eine echte Alternative gerade in ländlichen Räumen, in denen ein ÖPNV mit Bussen aus Kostengründen nicht zu realisieren sei. Dieses Modell biete sich auch für Landshut mit seiner hohen Pendlerquote an. „Drei Fahrzeuge mit fünf Plätzen ersetzen 97 PKW“, so Gambke.
Auf einer nächsten Stufe werde dann das eigene Fahrzeug durch das automatisch gelenkte Fahrzeug abgelöst werden. „Fahren statt besitzen“ – sei die Devise. „Das wird zu einer dramatischen Abnahme des ruhenden Verkehrs führen, unsere Innenstädte werden in einigen Jahren wieder richtig attraktiv werden“, betont Gambke. Kommunen seien gut beraten, bei ihren Verkehrs- und Straßenplanungen diese Veränderungen zu berücksichtigen. Die aktuelle Diskussion um die Westtangente nannte Gambke rückwärtsgewandt. „Die Umsetzung einer Straße dauert 10 - 20 Jahre. In dieser Zeit kann die Stadt mit dem Landkreis einen wirklich attraktiven ÖPNV auf den Weg bringen, der die individuellen Wünsche jederzeit bedient und trotzdem kostengünstig ist“. Der größte Gewinn wäre der Erhalt der wertvollen Isarauen als Erholungsgebiet in einer Stadt mit hohem Baudruck, ergänzte Kreisvorsitzende Hedwig Borgmann. Die Teilnehmer waren sich einig, dass eine Westtangente wie im aktuellen „Bürgerbegehren“ keinen Gewinn bringe. Sie beginne in der Stadt, ende an der B11 und am Kupfereck staue sich der Verkehr dann wieder.
„Unsinnig und unbezahlbar“, betonte Stadträtin Sigi Hagl. „Angesichts der Schulneubauten und der anstehenden Sanierungen ist eine solche Straße im Haushalt überhaupt nicht darstellbar. Zumal die realen Kosten sicher weitaus höher sein werden, als die genannten 30 Millionen.“
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