BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Landshut Stadt

Ansicht Archiv

Petition gegen Laufzeitverlängerung von AKWs

zu unterschreiben an den Infoständen und im Grünen Büro

25.08.10 –

Petition gegen Laufzeitverlängerung von AKWs

Die Grünen aus Stadt und Landkreis Landshut haben eine Petition gegen die Laufzeitverlängerung von AKWs auf den Weg gebracht. In dieser Petition wird die Bundesregierung aufgefordert, am Atomausstieg festzuhalten und insbesondere die Laufzeit von Isar 1 nicht zu verlängern.

Die Petition soll noch rechtzeitig vor der Beratung im Bundestag an den grünen Bundestagsabgeordneten Thomas Gambke überreicht werden. Die Unterschriften werden an den Infoständen der Grünen an den kommenden Samstagen vor dem Landshuter Rathaus gesammelt. Auch in einigen Geschäften und im grünen Büro am Regierungsplatz liegen die Listen aus.

"Die Region Landshut ist durch die kerntechnischen Anlagen Isar 1 und 2 sowie das Zwischenlager schon über Gebühr belastet", sagt Hedwig Borgmann, Vorsitzende der Grünen im Stadtverband Landshut. Gerade das AKW Isar 1 ist nicht auf dem neuesten Stand der Technik und hat ein hohes Gefährdungspotenzial.

"Viele Gründe sprechen für den Atomausstieg", schließt sich Rosi Steinberger an. Die Vorsitzende der Grünen im Landkreis betont den regelrechten Boom der Erneuerbaren, der in Deutschland schon 300.000 Arbeitsplätze gebracht hat.

Durch das "grüne" Gesetz zur Förderung der Erneuerbaren Energien hat sich Deutschland zum Vorreiter der Energiewende gemacht. Diese Vorrangstellung droht nun durch die geplante Laufzeitverlängerung verloren zu gehen. Dabei sei es Konsens bei allen Parteien, dass die Zukunft den Erneuerbaren gehöre. Gerade deshalb dürfe sich die Bundesregierung nicht zu Sklaven der Atomlobby machen und Sicherheit gegen Geld eintauschen.

Text der Petition:

An den Deutschen Bundestag

Petition

Keine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner bitten den Deutschen Bundestag, keine Änderungen am Atomgesetz vorzunehmen, die eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken ermöglichen. Insbesondere bitten sie darum, das Atomkraftwerk Isar 1 spätestens, wie im Atomausstiegsgesetz geregelt, im Sommer 2011 abzuschalten.

Begründung:

  • Als Standort von drei kerntechnischen Anlagen, (Isar 1, Isar 2 und das Zwischenlager für radioaktiven Müll) sind Stadt und Landkreis Landshut von einer Verlängerung der Laufzeiten besonders stark betroffen.
  • Das AKW Isar 1 ist - trotz Nachrüstungen in Millionenhöhe - nicht auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik.
  • Das Reaktorgebäude hat äußerst dünne Wände und bietet keinen guten Schutz gegen Einwirkungen von außen. Das Kraftwerk liegt nur wenige Flugminuten vom Münchener Flughafen entfernt, bietet keinen effektiven Schutz gegen Abstürze von Verkehrsflugzeugen oder Terrorangriffen aus der Luft.
  • Wir haben genügend Stromerzeugungskapazitäten in Bayern und in Deutschland. Wir produzieren viel mehr Strom als wir brauchen. Obwohl häufig mehrere AKW gleichzeitig still stehen, wird immer mehr Strom ins Ausland exportiert. An der Leipziger Strombörse kommt es immer wieder zu negativen Strompreisen, weil zuviel Strom im Netz ist. Wenn wir aus der Atomkraft aussteigen, müssen wir also keinesfalls Strom aus unsicheren Kraftwerken im Ausland, z.B. Temelin importieren.
  • In Niederbayern hat sich der Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Photovoltaik, zu einem wahren Jobmotor entwickelt. Gerade in Klein- und Mittelbetrieben konnten viele qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine Verlängerung der Laufzeiten würde diese Entwicklung gefährden.
  • Atomstrom ist nicht umweltfreundlich. Bei der Gewinnung des Rohstoffes kommt es zu großflächigen Umweltzerstörungen. Riesige radioaktive Abraumhalden verseuchen Grundwasser, Luft und Nahrungsmittel.
  • Atomstrom ist nicht klimafreundlich. Abbau, Aufbereitung und Anreicherung von Uran verursachen erhebliche Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen.
  • In Deutschland gibt es bereits 12 500 Tonnen hochradioaktive abgebrannte Brennelemente. Jedes Jahr kommen ca. 500 Tonnen hinzu. Die Frage der Entsorgung und Lagerung des Mülls ist bis heute weltweit völlig ungeklärt. Zu Zeit wird der Müll provisorisch in überirdischen Zwischenlagern geparkt. So hinterlassen wir allen zukünftigen Generationen unseren strahlenden, giftigen Müll. Das ist unverantwortlich.

 

zu unterschreiben an den Infoständen und im Grünen Büro

Volle Listen bitte im Grünen Büro abgeben. Dankeschön.

Kategorie

Atom | Pressemitteilung | Titelbericht