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15.08.19 –
Zur kürzlich durchgeführten ViertelTour der Grünen in der Münchnerau, die von Karolin Stelzer als Mitglied des Abeitskreises Stadtentwicklung der Grünen organisiert wurde, fanden sich trotz des regnerischen Wetters zahlreiche Interessierte zur Radltour ein.
Seit der Eingemeindung 1972 wächst der Stadtteil kontinuierlich mit Neubaugebieten und Gewerbegebieten. Der ländliche Charakter des Stadtteils solle unbedingt erhalten bleiben, so der allgemeine Tenor in der Gruppe. Christa Heiß, die als fachkundige Expertin an der Tour teilnahm, konnte nicht nur den eigenartigen Gemeindegrenzverlauf erklären, sondern auch sonst viel Interessantes über die Historie des Stadtteils kompetent und anschaulich mit Fotos und Kartenmaterial erläutern. Vor allem die Thematik Hochwasser bzw. Überschwemmungen sei schon immer ein prägender Faktor für die Münchnerau gewesen und auch aktuell bei der ViertelTOUR wird das Thema Wasser vom Trinkwasserschutzgebiet bis zum Überschwemmungsgebiet im Hinblick auf weitere Bebauung kritisch beleuchtet.
Integration und Inklusion finde in der Münchnerau problemlos im Kindergarten, in der Kirche St.Peter, im Gasthaus Krodinger mit intakter Wirtshauskultur und im Sportverein statt, die Bewohner mit Betreuern der drei Lebenshilfe-Förderstätten gehören zum Ortsbild, so die einhellige Meinung der Münchnerauer Tour-Teilnehmer.
Im weiteren Teil der Tour konnten die Teilnehmer von einem weiteren fachkundigen Begleiter, dem Förster Hans Orthuber, Wissenswertes über den Zustand des Auwaldes und die verheerenden Auswirkungen des Eschentriebsterbens und des Borkenkäferbefalls erfahren, die sowohl den Staatsforst als auch die privaten Waldbesitzer beträfen. Auch auf die Ausbreitung von nicht heimischen Arten wie der Goldrute ging der Experte ein. Der Umbau des Waldes mit Neuanpflanzungen von klimaresistenten Baumarten sei angesichts der steigenden Temperaturen dringend erforderlich und würde durch fachkundige Beratungen seitens des Forstamt unterstützt und vorangetrieben, erläuterte der Förster.
Auf dem neu gebauten Damm an der Flutmulde berichtete schließlich Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner über den aktuellen Stand der Planungen zur West-Tangente und den derzeit in der Diskussion befindlichen Trassenverlauf. Die Gruppe thematisierte unter anderem die zu befürchtenden Auswirkungen auf das Wasserschutzgebiet und die Trinkwasserbrunnen, den dramatischen Flächenverbrauch, die Lärmbelästigung und die künstliche Erzeugung von neuem Verkehr.
Schlusspunkt der Tour war die Gärtnerei Siebensee. Andrea Vaas stellte die Besonderheiten ihres Bio-Gärtnereibetriebes vor. Im Besonderen hob sie die hohe Ackerbodenqualität ihrer Pachtflächen hervor, die seit Jahrzehnten durch Bio-Anbau bewirtschaftet werden. Bei einer kleinen Bio-Brotzeit fand die Tour einen wunderbaren Ausklang.
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