Bericht zur Grünen Energietour 2012

Diese Anlage ist einzigartig in Deutschland, was wir hier betreiben, ist Grundlagenforschung“, stellte Richard Geiger vom Umweltamt der Stadt Landshut in seinem Einführungsvortrag über das Biomasseheizkraftwerk stolz fest. Die Grünen aus der Stadt und dem Landkreis Landshut waren am Wochenende zu einer Energietour aufgebrochen. Gemeinsam wollten sie einige vielversprechende Projekte besichtigen. Die erste Station war das Biomasseheizkraftwerk in Landshut /Auloh.

02.02.12 –

Diese Anlage ist einzigartig in Deutschland, was wir hier betreiben, ist Grundlagenforschung“, stellte Richard Geiger vom Umweltamt der Stadt Landshut in seinem Einführungsvortrag über das Biomasseheizkraftwerk stolz fest. Die Grünen aus der Stadt und dem Landkreis Landshut waren am Wochenende zu einer Energietour aufgebrochen. Gemeinsam wollten sie einige vielversprechende Projekte besichtigen. Die erste Station war das Biomasseheizkraftwerk in Landshut /Auloh.

Hier wurden sie vom neuen Werkleiter der Stadt Landshut, Armin Bardelle, Richard Geiger und Anlagenleiter Hans-Jörg Eisner erwartet. Die Grünenvorsitzende Hedwig Borgmann zeigte sich erfreut, den neuen Stadtwerkeleiter kennenzulernen und die Teilnehmer nutzen die Gelegenheit zu zahlreichen Fragen. Bevor Eisner die Gruppe durch das Kraftwerk führen konnte, stellte Geiger den Weg von der Müllverbrennungsanlage zum Biomasseheizkraftwerk dar.

In rekordverdächtiger Zeit sei dieses Projekt verwirklicht worden, trotz zahlreicher Hindernisse. So sei das EEG während der Projektierungsphase mehrfach geändert worden, was jeweils eine Neuberechnung der Wirtschaftlichkeit erfordert habe. Wichtig sei vor allem gewesen, dass es mit der Müllverbrennungsanlage einen Standort und eine hoch motivierte, erfahrene Mannschaft gegeben habe. „Wenn wir bis 2037 unsere Energie zu 100% regenerativ erzeugen wollen, ist jeder Standort von unschätzbarem Wert“, so Geiger in seinen Ausführungen.

Im Dezember 2011 ging das Biomasseheizkraftwerk in Betrieb. „Wir sammeln jeden Tag neue Erfahrungen“ sagte Geiger. „Während andere Anlagen nur bis zu 10% mit kommunalem Grüngut befeuert werden, können wir hier 25-30% Prozent verwerten. Das ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal“. Der übrige Brennstoff sei holziges Landschaftspflegematerial, die Anlage sei aber auch für Stroh ausgelegt. Insgesamt brauche man 60-62.000 Tonnen Brennmaterial jährlich. Um die Energie optimal zu nutzen, soll mittels Kraft-Wärm-Kopplung Strom und Fernwärme erzeugt werden. Die Anlage werde daher im März für einige Monate stillgelegt, um überflüssige Anlagenteile zurückzubauen, die Energieerzeugung zu optimieren, eine weitere Turbine aufzustellen und die ersten Fernwärmeanschlüsse zu verlegen. Gerade der Landshuter Osten mit seinen Behörden, Wohnanlagen und Großkunden eigne sich hervorragend für Fernwärme. Bis 2015 solle das Fernwärmenetz 21 km betragen und bis zur Altstadt reichen. Im Volllastbetrieb werde das Biomasseheizkraftwerk dann die Eigenproduktion von Strom von 8% auf 12% erhöhen, das entspreche der Leistung von ca. 150.000qm Dachphotovoltaik. Darüber hinaus liefere es 61 Gigawattstunden Wärme pro Jahr, was dem rechnerischen Bedarf von 4000 Haushalten entspreche. Dadurch werden 71,5 Mill. Liter Heizöl gespart. Der CO2 Ausstoß bei der Strom und Wärmeproduktion verringere sich um 23.800 Tonnen pro Jahr. Stadtwerkeleiter Armin Bardelle und Richard Geiger waren sich in ihre Einschätzung einig, dass das Biomasseheizkraftwerke ein wichtige Schritt zur Verwirklichung g des Energiekonzeptes der Stadt Landshut sei. In 2012 wolle man sich darauf konzentrieren, dieses Projekt optimal umzusetzen, bevor der nächste Schritt getan werde. „Das ist wie beim Knödelessen“, so Armin Bardelle, „da geht auch nur einer nach dem anderen“.

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