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06.03.09 –
Die ‚MarzlingerSpange’ – ein vieldiskutiertes Verkehrsprojekt für Niederbayern.
Worum geht es?
Mehrere alternative Bauprojekte versuchen, einen direkten Bahnanschluss Ostbayerns an den Flughafen München zu schaffen, der das Umsteigen in Freising in den Flughafenbus ersetzt. Dabei stehen drei Alternativen zur Diskussion: Die Neufahrner Kurve, die Pullinger Spange und eben die Marzlinger Spange (s. Karte). Während die beiden ersten Projekte westlich von Freising von der Bahnlinie Landshut – München auf den Flughafen einschwenken, zweigt die Marzlinger Spange östlich Freisings in Richtung Flughafen ab. Letztere wird von vielen niederbayerischen Initiativen, u.a. dem ‚regionalen Planungsverband Landshut’ favorisiert. Federführend ist dabei die ‚Initiative Pro Marzlinger Spange’.
Vorteile und Nachteile
Die Marzlinger Spange hat den entscheidenden Vorteil, dass die Züge damit problemlos weiter in Richtung München Haupt- und Ostbahnhof weitergeführt werden können, während ‚Neufahrner Kurve’ und ‚Pullinger Spange’ die Züge in die Gegenrichtung lenken.
Nachteile sind aber die hohen Kosten, die gravierende Naturzerstörung durch Zerschneidung der Isarauen, eine weitere Belastung der Strecke München – Landshut mit zusätzlichen Zügen und die Abkopplung Freisings vom Flughafenverkehr. Außerdem gilt zu bedenken, dass die Alternativen ‚Neufahrner Kurve’ und ‚Pullinger Spange’ Möglichkeiten einer Streckenführung weiter über Erding in Richtung Mühldorf/Salzburg bieten (‚Erdinger Ringschluss’). Dieser Vorschlag wird u.a. vom Fahrgasverband PRO BAHN und den Grünen in Freising favorisiert. Dabei sollen Flügelzüge im Bahnhof Freising geteilt werden, und teils Richtung München weiterfahren, teils Richtung Flughafen schwenken.
Gesamtwertung
Der Ausbau der Marzlinger Spange ist zu teuer, führt zu weiteren Belastungen der Bahnlinie München – Landshut auf Kosten der vielen tausend Pendler auf dieser Strecke und zerstört große Teile der Isarauen bei Freising. Letzteres ist nicht zuletzt deshalb bedenkenswert, weil die Isarauen das größte zusammenhängende Auwaldgebiet in Bayern sind, das auch als FFH-Schutzgebiet ausgewiesen wurde.
Die anderen Streckenführungen sind zwar wesentlich kostengünstiger und Umwelt schonender, aber es stellt sich auch hier die Frage, ob sie sich bei nur zehn Prozent aller Fluggäste aus dem ostbayerischen Raum lohnen. Eine weitere Alternative wäre daher der Ausbau des Bahnhofs Freising, der den Anreisenden zum Flughafen einen wesentlich bequemeren Umstieg in Pendelbusse böten als heute.
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