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04.07.16 –
„Schon wieder kaputt?“ – Unter diesem Motto gingen der Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gambke und der Oberpfälzer Bezirksvorsitzende der Grünen, Stefan Schmidt, dem frühen Verschleiß von Elektrogeräten auf den Grund. Verschleiß, also die schnelle Alterung von Geräten, sei nicht nur ärgerlich, sondern auch ökologisch und volkswirtschaftlich hochproblematisch. Beide Referenten skizzierten bei der Kreisversammlung der Grünen vor einigen Tagen verschiedene politische Möglichkeiten, um dieser Schwierigkeit zu begegnen.
Schmidt umriss zunächst verschiedene Formen von Verschleiß. „Egal, ob Schwachstellen in Geräte absichtlich eingebaut werden oder aus Kostengründen billige Materialen verwendet werden, der schnelle Verschleiß ist ein drängendes politisches Problem“, betonte Schmidt. Deutschland produziere jährlich eine Million Tonnen Elektroschrott. Für Neuanschaffungen würden wertvolle Ressourcen und Energie verbraucht. Dadurch entstehe jedes Jahr allein in Deutschland ein volkswirtschaftlicher Schaden in Höhe von über 100 Milliarden Euro.
„Schuld“ daran seien nicht allein die Unternehmen, so Schmidt. Er warb dafür, das Thema aktiver in der Gesellschaft und in den schulischen Lehrplänen zu verankern. Produkte sollten reparaturfreundlich gestaltet werden. „Was man nicht öffnen kann, gehört einem nicht“, verdeutlichte Schmidt. So seien Gehäuse häufig verklebt oder nur mit Spezialwerkzeug zu öffnen. Durch die Angabe von Mindestlebensdauern könnten Verbraucher Geräte besser vergleichen und die Hersteller gegebenenfalls länger in die Verantwortung nehmen. Beide Politiker sprachen sich auch für die Förderung von Repaircafés aus, um die Bedeutung des Konsumenten zu stärken.
Thomas Gambke warb dafür, dies auch politisch zu flankieren. So sei auch für die Langlebigkeit von Produkten ein Ampelsystem, wie es für Lebensmittel häufiger diskutiert wird, denkbar. Er warb dafür, Nachhaltigkeit auch ökonomisch zu fördern. Für die politische Umsetzbarkeit sieht Gambke gute Chancen: „Seit kurzem sind wir Grüne an nunmehr zehn Landesregierungen beteiligt. Ferner können wir mit einer breiten Unterstützung von Verbänden und Fachstellen, aber auch von Unternehmen und VerbraucherInnen rechnen“, warb Gambke.
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