Stadt der Zukunft – worauf kommt es an?

22.04.16 – von Hedwig Borgmann

Unter dem Titel „Stadt der Zukunft – worauf kommt es an?“ diskutierte MdL Rosi Steinberger mit OB-Kandidat Stefan Gruber und ihrem Landtagskollegen Jürgen Mistol über zentrale Herausforderungen der Kommunalpolitik. Die dringendste Aufgabe ist die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. „Leider hat der Freistaat seit Jahren viel zu wenig Geld für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellt“, berichtete Jürgen Mistol. „Der jetzt aufgelegte Wohnungspakt Bayern ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber er wird nicht reichen“. Stefan Gruber plädierte leidenschaftlich für die Gründung einer städtischen Wohnbaugesellschaft. „Die Stadt allein kann trotz verbesserter Fördermöglichkeiten niemals genügend Wohnraum schaffen. An einer städtischen Wohnungsgesellschaft können sich auch Private beteiligen und bei der Finanzierung helfen. Zudem kann eine Wohnbaugesellschaft, anders als Kommunen, Rücklagen bilden, um den Altbestand zu sanieren. Landshut ist die einzige kreisfreie Stadt in Niederbayern, die keine Wohnbaugesellschaft hat“. „Für die Gründung einer solchen Gesellschaft ist es nie zu spät“, unterstützte Mistol den grünen OB-Kandidaten.

Im zweiten Teil des Abends ging es um die Verkehrsbelastung in Landshut. „In der Region Landshut wird Mobilität noch immer fast ausschließlich aus der „Windschutzscheibenperspektive“ gesehen“, erklärte Gruber, „doch mit 100.000 Menschen in Landshut und den Nachbargemeinden müssen wir Mobilität völlig neu denken und uns an Großstädten orientieren“. Neben einem Ausbau der überregionalen Schienenverbindung brauchen Stadt und Landkreis endlich einen Verkehrsverbund. Rückgrat dieses Verkehrsverbundes soll ein S-Bahnbetrieb auf den bestehenden Strecken Moosburg-Plattling bzw. Neufahrn-Mühldorf sein. „Hier müssen Stadt und Landkreis mit einer Stimme sprechen, dafür brauchen wir einen Verkehrsverbund“ so Gruber. Auch hier erhielt er  Unterstützung von Mistol aus Regensburg. „Unser Verkehrsverbund ist 40 Jahre alt, Bus und Bahn gehören zusammen und mit attraktiver Taktung, einfachem Tarifsystem und schnellen Umsteigebeziehungen wird so ein Verbund von Pendlern sehr gut angenommen“. Die Stadt der Zukunft wird nur mit einem ansprechenden ÖPNV attraktiv sein, zeigte sich auch Rosi Steinberger überzeugt, die die Diskussion moderierte.

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Pressemitteilung | Veranstaltung | Verkehr | Wohnen

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