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29.01.12 –
Vor einigen Tagen besuchten die Landshuter Grünen das Gebrauchtwarenhaus Hab und Gut. Auch kurz vor Geschäftsschluss herrschte dort reger Kundenverkehr. Wie der Geschäftsführende Vorstand der Diakonie Landshut, Holger Peters, bestätigte, wird das Konzept des Gebrauchtwarenhauses in Landshut sehr gut angenommen. Leider könne man aufgrund der geänderten Förderrichtlinien nicht mehr so vielen Menschen eine Beschäftigungsmöglichkeit geben, dennoch versuche man das Preisniveau zu halten, um weiterhin attraktiv zu sein.
Das besondere Augenmerk der Grünen richtete sich auf die Verwertung von Altkleidern. „In den letzten Monaten sind in den Medien immer wieder Berichte über unseriöse Geschäftemacherei mit Gebrauchtkleidern erschienen“, so Kreisvorsitzende Hedwig Borgmann. Neben zahlreichen Mitgliedern wollten sich auch der 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyssner, Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl und der gesamte Vorstand aus erster Hand über den Verbleib der Kleiderspenden informieren. Für die Spender sei es oft nicht einfach zu erkennen, ob eine Sammlung gemeinnützigen Zwecken diene oder nur ein rein kommerzielles Interesse verfolge, denn das Geschäft mit Altkleidern sei durchaus lukrativ, so die Vorsitzende.
In Landshut, so führte Holger Peters aus, sei die Verwertung der Altkleidern Teil des Abfallentsorgungskonzeptes der Stadt. „Durch die gezielt an die Gebrauchtwarenhäuser gegebenen Sachspenden landen jährlich 200 Tonnen Altkleider beim Gebrauchtwarenhaus. Hier werden sie sortiert, geordnet und zu geringen Preisen verkauft. Allerdings können bei weitem nicht alle Kleiderspenden in Landshut verwertet werden. Jährlich gehen etwa 30% Prozent der Spenden an einen privaten Verwerter in Deutschland. Diese Firma ist dem Dachverband Fairwertung e.V. angeschlossen und verpflichtet sich zu Transparenz und dazu, alle abfall-, zoll- und steuerrechtlichen Bestimmungen einzuhalten. Die Ware wird in Deutschland sortiert, die einschlägigen sozialen Standards werden natürlich eingehalten. Zudem arbeitet die Firma mit den Beschäftigungsgesellschaften zusammen und fördert die Qualifikation von Langzeitarbeitslosen. Alle Erträge kommen sozialen und karitativen Aufgaben zugute. Beim Export von Gebrauchtkleidung etwa nach Afrika arbeitet Fairwertung eng mit lokalen Organisationen zusammen und achtet darauf, dass der Verkauf und die Weiterverwertung vor allem Frauen und Jugendlichen Beschäftigungs- und Verdienstmöglichkeiten bieten. So kann der Export durchaus als Bereicherung des afrikanischen Textilhandels gestaltet werden.“ Lediglich stark verschmutze oder beschädigte Kleidung werde an Putzlappenhersteller und Recyclingfirmen verkauft. Ab November stelle das Diakonische Werk in Landshut und Umgebung auch 20 eigene Sammelcontainer auf. „So haben dann die Spender eine lückenlose Garantie, dass ihre Kleiderspende soziale Zwecken dient“, endete Holger Peters.
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