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11.11.11 –
Die Bundesregierung hat den Feldversuch mit so genannten Gigalinern beschlossen. Das sind LKWs mit bis zu 25 Metern Länge. Voll beladen könnten sie 60 Tonnen transportieren. Im Feldversuch sind aber nur 44 Tonnen erlaubt. „Die Gefahr besteht aber, dass die Spediteure bei einer Genehmigung darauf drängen werden, dass sie die LKWs auch voll beladen dürfen“, meinen die Grünen. In vielen Bundesländern in Deutschland will man diese Monster-Trucks nicht haben. In Bayern, dem Heimatland von Verkehrsminister Peter Ramsauer, sollen die Monster-Trucks allerdings rollen. Argumente gegen die Monster-Trucks gibt es genug. Zum einem setzt die Unterstützung des LKW-Verkehrs die völlig falschen Signale. „Wir brauchen nicht mehr Güter auf der Straße, sondern mehr Güter auf der Schiene“, fordern die Grünen.
„Diese LKWs brauchen wir in Bayern und in ganz Deutschland nicht“, ist Josef Rosner, Bezirksvorsitzender der Grünen in Niederbayern, überzeugt. Und seine Kollegin im Vorstand, Rosi Steinberger ergänzt: „Diese Trucks beschädigen durch ihr hohes Gewicht die Straßen nur noch mehr, für deren Sanierung der Steuerzahler aufkommen muss.“ Vor allem aber die Brücken werden durch dieses hohe Gewicht belastet. Außerdem sind viele Kreisverkehre und Kurvenradien zu eng für diese langen Gespanne. Auch Sicherheitsaspekte spielen eine Rolle. Ein voll beladener 60-Tonner, der durch eine Leitplanke bricht oder auf ein Stauende auffährt, hat weitaus verheerendere Wirkungen als ein 40-Tonner.
Sogar 90 Prozent der Spediteure sind gegen diese Monster-Trucks. Das habe eine Umfrage der FH Erfurt ergeben. Denn Gigaliner begünstigen nur Großunternehmen, der Großteil der Speditionsbranche ginge leer aus.
In Niederbayern sind die Autobahnen A3, A 92 und die B 15 neu betroffen. Besonders kritisch sehen die Grünen aber die Freigabe der B 20 von der A 3 bis Eggenfelden auf einer Länge von ca. 65 Kilometern. Auch die B 588 von Eggenfelden bis zur A 94 bei Neuötting ist auf 20 km Bestandteil des Feldversuchs. „Wer den Verkehr auf der B 20 kennt, kann sich über diese Entscheidung nur wundern“, sagt Rosi Steinberger. Bereits jetzt herrscht auf dieser Bundesstraße dichter Verkehr. Gigaliner machen hier das Chaos perfekt. Und das nur, weil offensichtlich eine einzige Handelsgesellschaft in Straubing diese Trucks einsetzen möchten. Dabei ist dieser Standort nicht weit von einer Bahnlinie entfernt. „Es kann nicht sein, dass ein einziges Unternehmen die Freigabe von 85 Kilometern Bundesstraße für Gigaliner erreicht, nur damit es nicht den Umweg über die vorhandenen Autobahnen nehmen muss“, so Steinberger.
Die Grünen fordern deshalb Minister Ramsauer und Staatssekretär Scheuer dringend auf, die Freigabe der Bundesstraßen in Niederbayern auf das notwenige Maß zurückzustutzen, und das ist die Verbindung zwischen Gewerbegebiet und der nächstgelegenen Autobahn. Wenn es schon keine Einsicht in die Sinnlosigkeit der Gigaliner gibt, sollten die Nachteile für andere Verkehrsteilnehmer und Steuerzahler wenigstens minimiert werden.
Eine Auflistung aller für den Feldversuch freigegebenen Strecken finden Sie hier:
http://pix.sueddeutsche.de/app/downloads/Gigaliner.pdf
Rosi Steinberger und Josef Rosner
Bezirksvorsitzende Grüne Niederbayern
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